Wir starten in Grosio und shutteln knapp 1.300 hm zum Mortirolo Pass. Fast alle 2 Jahre rollt der Giro d'Italia Tross über diesen Pass. Knapp 5 km unterhalb wird an den "Elefantino" alias Marco Pantani erinnert, eine weitere Kultstätte für Rennradfahrer.
Erst oberhalb vom Mortirolo werden die Rennradfahrer weniger und als wir auf knapp 1.950 m unsere Bikes vom Pickup nehmen, heisst es immer noch 4,5 km und gut 600 hm kurbeln. Der Militärweg ist zunächst noch recht gut in Schuss, doch je höher wir kommen, wird die Auffahrt doch recht technisch, aber meist fahrbar.
Eindrücklich ist auf jeden Fall das Panorama, das Veltlin Tal unter uns, gegen Norden die mächtigen Bernina Gletscher und südlich die Adamello Gruppe.
Die Abfahrt ist abwechslungsreich wie der Veltliner Wein. Im oberen Abschnitt bis zur Waldgrenze ist der Trail leicht ausgesetzt, quert mehrmals Geröllfelder und ist mit grobem Geröll gesäht.
Ab der Waldgrenze wird es dann flacher und flowiger. Der Trail schlängelt durch den Wald, die Kurven sind leicht fahrbar die Abschnitte dazwischen flowig und schnell. Unendlich lang, hin und her, Kurve um Kurve. Über Wurzeln und Steinen. Immer den roten, kleinen B450 (Bike-Schildern) folgend. Abwechslungsreich, mal breiter mal schmaler zeigt sich der Trail von seiner schönsten Seite. Kurz: Tornantissima è bellissima.
Ab der Alpe Pero gibt es zwischenzeitlich drei Abfahrtsvarianten. Diese hier ist die ursprüngliche Variante der Tornantissima. Im letzten Teilstück geht der Singletrail in einen uralten römischen Karrenweg über und endet etwas ausserhalb von Grosio.
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Die Tornantissima ist eine abwechslungsreiche Enduro Abfahrt. Schade nur, dass auch die Mühen der Trailpfleger oft durch pubertierende Motocrosser zu Nichte gemacht wird. Tiefe Furchen vor den Kurven zerstören den Fahrspass und Flow. Über den Zustand des Weges wissen die Locals Bescheid.
Matze